Vergaser: Mikuni TM28SS

Aus DTpedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mikuni Logo

Die DT besitzt in den meisten Baujahren einen, wenn er gepflegt und sauber ist, recht zuverlässigen und einfach aufgebauten 28mm Mikuni Schrägstrom- Flachschiebervergaser. Die 28mm beziehen sich auf den Innendurchmesser. In den allerersten Baujahren zur Markteinführung 1988 (im Ausland) wurde auch noch teils parallel ein Rundschiebervergaser verbaut. 1992 erfolgte die endgültige Umstellung auf das Flachschiebermodell. Somit besitzen fast alle deutschen DTs den moderneren Flachschiebervergaser.
Achtung, dieser Artikel bezieht sich ausschließlich auf das Flachschiebermodell!

Aufbau


TM28SS von der rechten Seite








  • 1a + 1b: Anschlüsse für die Vergaserheizung
  • 2: Anschluss für die Benzinleitung
  • 3: Anschluss für Belüftung der Hauptdüse/Mischrohr
  • 4: Ablassschraube für die Schwimmerkammer
  • 5: Anschluss für Belüftung der Hauptdüse/Mischrohr
  • 6: Benzinfilter



TM28SS von der linken Seite








  • 1: Führung für den Gaszug
  • 2: Einstellschraube Standgas, Flachschieberanschlagschraube
  • 3: Chokehebel (Kaltstarteinrichtung)
  • 4: Luftschraube (zum Einstellen des Gemisches im Leerlauf)
  • 5: Anschluss für Belüftungssystem Schwimmerkammer links bzw. rechts)
  • 6: Überlauf bzw. Entlüftung der Schwimmerkammer
  • 7a + 7b: Anschluss für Powerjet-System (Schlauch vom Schwimmerkammerdeckel)
  • 8: Kreuzungspunkt Luftkanal und Benzinkanal für Choke, verschlossen durch eingepresste Kugel



TM28SS von hinten








  • 1: Austrittsöffnung des PowerJet-Systems
  • 2: Lufteintrittskanal für Leerlaufsystem, geht zur Leerlaufluftregulierschraube
  • 3: Belüftungskanal zur Nebendüse (Leerlaufsystem), durch eingepresste Kugel verschlossen
  • 4: Belüftungskanal zur Hauptdüse/Mischrohr, durch eingepresste Kugel verschlossen



TM28SS von unten





  • 1: Schacht der Leerlaufdüse (Nebendüse)
  • 2: Schacht der Hauptdüse
  • 3: "anti-emulsion" zur Vermeidung von Schaumbildung
  • 4: Schwimmernadelventil
  • 5: Tauchrohr für Benzinkanal des Chokesystems
  • 6: Schwimmer


Explosionszeichnung

Explosionszeichnung Nummer Name Beschreibung
1 Vergasereinheit TM28SS
2 Leerlaufdüse 17,5 oder 25
3 Hauptdüse 210 oder 240
4 Scheibe Hauptdüse 5,3x10x1,5
5 Nadeldüse Q-2 oder Q2M
6 Düsennadel 5J25-4 oder 5J40-2
7 Schwimmerachse 3,5x27mm
8 Zylinderkopfschraube M4x8
9 Schwimmernadelventil 2,8
10 Drosselschraubensatz M6x0,75
11 Feder 1KT-14131-00
12 Dichtung, Schiebergehäuse 1KT-14198-00
13 Zylinderkopfschraube M4x14
14 Federring DIN 127 M4
15 Schieber Cutaway: 2,5
16 Verbindungsschlauch Innen Ø: 4 mm
17 Klemme Für Außen Ø: 6 mm
18 Überlauf/Ablassschlauch Innen Ø: 4 mm
19 Ablassschraube M6x0,75
20 Entlüftungsschlauch Innen Ø: 5 mm; l: 65 mm
21 Schwimmer 2MA-14185-00
22 Dichtung Schwimmerkammer 1KT-14147-00
23 Kappe 2RJ-14118-00
24 Mutter 127-14161-00
25 Anti-Emulsion 3ET-14153-01
26 Benzinfilter Außen Ø: 7 mm, l: 22 mm
27 Chokeeinheit M12x1,0
28 Klemme 25G-14937-00
29 Schlauch Innen Ø: 5 mm
30 Luftregulierschraube 3MB-14104-00
31 Kappe 2RJ-14118-00

Abstimmung

Grundabstimmung für deutsche Modelle

Nadelclipposition 4BL/DE03 original
4BL (1992-1998) DE03 (1999-2003 DE06 (2004-2006)
Bezeichnung TM28SS/1 TM28SS/1 TM28-92/1
Hauptdüse 240 240 210
Leerlaufdüse 25 25 17,5
Luftschraube 1-1,25 Ausdrehungen 1-1,25 Ausdrehungen 1,5-2 Ausdrehungen
Position Nadelclip 3.Kerbe von der Spitze aus 3.Kerbe von der Spitze aus 2.Kerbe von der Spitze aus
Schwimmerstand 15,5 - 16,5mm 15,5 - 16,5mm 15,5 - 16,5mm
Kraftstoffstand -0,5 - +1,5mm -0,5 - +1,5mm +1,5 - +2,5mm
Luftdüse Ø0,7 Ø0,7 Ø0,7
Düsennadel 5J25-4 5J25-4 5J40-2
Nadeldüse Q-2 Q-2 Q2M (#939)
Leerlaufbohrung 0,6 0,6 0,6
Teillastbohrung Ø 1,6 Ø 1,6 Ø 1,6
Ventilsitzgröße Ø 2,8 Ø 2,8 Ø 2,8
Kaltstartdüse 40 40 40
Vollastdüse 95 95 60
Schieber (Ausschnitt) 2,5 2,5 2,5
Schwimmerkammer P2-1 P2-1 P2-2
Schwimmernadelventil 2,8 2,8 2,8

Achtung: Die Angaben in der Bucheli Reparaturanleitung sind teilweise fehlerhaft, bzw. missverständlich aufgeführt (z.B Schwimmerstand 20-21mm bezieht sich nicht auf den TM28SS).

Weitere Abstimmung

Abhängigkeit der verschiedenen Abstimmungsteile im Verhältnis zur Schieberstellung

Grobe Richtlinien der Hauptdüse für die meisten Motoren

Generell muss man bedenken, dass jeder Motor ein wenig anders ist, und so keine allgemeingültige Aussage getroffen werden kann.

Veränderung 4BL/DE03 DE06
Schnorchel ab, Rest original 250-260, Nadelposition (NP) evtl. ändern 220-230, NP evtl. ändern
Anlage mit ABE Keine Veränderung, keine Änderung der NP 240, keine Änderung der NP
Anlage mit ABE + Schnorchel ab 250-260, NP evtl. ändern 250-260, NP muss i.d.R. geändert werden
Anlage ohne ABE + Schnorchel 250-270, NP sollte/muss geändert werden 250-270, NP sollte/muss geändert werden


Allgemein beginnt man bei der Vergaserabstimmung immer mit einer tendenziell zu fetten Einstellung. Daraufhin wird die Gemischeinstellung, sowohl bei der Nadelposition, als auch bei der Hauptdüse (HD) schrittweise magerer gewählt.

Somit gelangt man beim Herunterbedüsen in einen Bereich, in dem zwischen zwei Düsengrößen (z.B. 250 oder 260) kein oder zumindest nur noch ein sehr geringer Unterschied bezüglich der Leistung oder Endgeschwindigkeit spürbar ist. Hierbei greift man zur fetteren Option, um den Motor nicht unnötig zu belasten.

Bei der Wahl der Nadeleinstellung geht man in ähnlicher Weise vor. Denn solange die Nadel zu hoch hängt, wird man im Teilllastbereich einen unruhigen Motorenlauf (z.B. ein Stottern oder "Ruckeln") feststellen. Dieser störende Einfluss verschwindet, nachdem die Nadelposition schrittweise magerer gewählt wurde. Hierbei kann es auch, ähnlich wie bei der Wahl der HD dazukommen, dass zwischen zwei Einstellungen nur ein marginaler Unterschied besteht. Auch hier wird wieder auf die fettere Option zurückgegriffen, jedoch sollte auf jeden Fall ein sauberer Motorenlauf gewährleistet sein!


Einstellen des Standgasgemisches

Zuerst wird der Motor warm gefahren bis er seine Betriebstemperatur erreicht. (ca. 3 - 5km) Dann wird die Gemischschraube komplett bis auf Anschlag hineingedreht. Dabei sollte man mit Gefühl und Sorgfalt vorgehen, da der Schlitz der Messingschraube sehr leicht beschädigt werden kann. Als nächster Schritt wird die Gemischschraube immer weiter herausgedreht bis die Drehzahl am höchsten ist. Um dabei ein eventuell zu mageres Gemisch zu verhindern, wird die Schraube wieder ein klein wenig hineingedreht. (ca. 1/8 Umdrehung) Nun kann die Drehzahl mittels der Leerlaufschraube eingestellt werden. Die Standgasdrehzahl sollte ca. bei 1500 U/min liegen. (Reindrehen --> Drehzahl steigt, Rausdrehen --> Drehzahl sinkt)

Daten der Düsen

Hauptdüse

  • Kopf: SW 6mm 6-Kant
  • Gewinde: M5,3 x 0,9
  • Gesamtlänge: 11,5mm
  • Gewindelänge: 5,0mm
  • "Mikuni Typ B"

Leerlaufdüse

  • Kopf: Ø 4mm, Schlitz
  • Gewinde: M5 x 0,8
  • Gesamtlänge: 13,5mm
  • Gewindelänge: 3,5mm
  • Querbohrungen: 8 Stück


Funktionsweisen

Powerjet

Der TM28SS besitzt ein zusätzliches Beimischsystem, welches bei Volllast (Vollgas und hohe Drehzahl) zusätzlichen Kraftstoff durch Unterdruck direkt aus der Schwimmerkammer, am Gemischsystemen vorbei, direkt in den Ansaugkanal beimengt. Die Menge ist durch eine eingepresste Powerjet-Düse genau bemessen und begrenzt, um eine zu starke Anfettung zu vermeiden. Bei ausreichend Unterdruck im Ansaugtrakt des Vergasers wird Benzin aus der Schwimmerkammer ganz unten angesaugt. Durch die eingepresste Düse wird die Menge begrenzt. Der Kraftstoff passiert die Schlauchverbindung zwischen Schwimmerkammer und eigentlichen Vergaser, wird nun über einen innenliegenden Kanal geleitet und über die Bohrung 1 auf Bild 2 in den Ansaugtrakt eingespritzt.

Weblinks