Reed Kontakt

Aus DTpedia
Version vom 26. Juni 2013, 10:17 Uhr von Fünf³ (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Fünf³ (Diskussion) wurden auf die letzte Version von Daniel Düsentrieb zurückgesetzt)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Datei:Reed Kontakt.jpeg

Ein Reedkontakt – auch Reedschalter ist ein Schalter,der magnetisch betätigt wird. In der DT wurde er in den Modelljahren 1997-2002 im Tacho verbaut, um der CDI ein Geschwindigkeitssignal zu liefern. Leider ist dieses System recht fehleranfällig. Eine Störung in diesem System veranlasst die CDI in einer Art Notprogramm zu laufen. Dies ist eigentlich der falsche Begriff dafür, denn die CDI arbeitet nur dementsprechend zum unplausiblen Signal. Allerdings hat sich dieser Begriff fest eingebürgert. Oft gehen die beiden Plättchen im Glaskolben nicht mehr vollständig auseinander. Dieser Effekt ist messbar, und kann meist durch berühren des Schalters mit einem Magneten behoben werden.



Zur Funktionsweise:

Die beiden Plättchen im Fühler sind magnetisch. Im Tacho befindet sich ein runder Magnet, welcher zwei + und zwei - Pole hat. Dieser wird von der Tachowelle (rotatorisch) angetrieben und erzeugt ein sich proportional mit der Fahrgeschwindigkeit änderndes Magnetfeld. Durch dieses wechselnde Magnetfeld öffnen und schließen sich die Plättchen des Reed-Kontakts. Die Frequenz der elektrischen Impulse, die durch das Öffnen und Schließen entstehen, ist somit auch proportional zur Fahrgeschwindigkeit und die CDI kann hieraus auf die Geschwindigkeit schließen. Erreicht die Frequenz des Signals den in der CDI gespeicherten oberen Grenzwert (entspricht der maximal zulässigen Geschwindigkeit bei original Übersetzung), so wird der Zündfunken unterbrochen und der Motor ist somit gedrosselt. Es bringt nichts den Reed-Kontakt auszubauen oder die Tachowelle zu demontieren, denn dadurch steigt die CDI auf das Notprogramm um. Der Motor dreht dann ab dem 3ten Gang nur noch bis ~6000 U/min, was bei der originalen Übersetzung max. ca. 80km/h entspricht. Wird das Signal jedoch während der Fahrt unterbrochen, so bleibt der letzte Wert im Speicher der CDI und der Motor dreht voll aus. Bei Modellen ab Baujahr 1999 funktioniert dies bereits wenn das Signal bei 2-3km/h unterbrochen wird. Bei älteren Baujahren muss das Signal bei einer Geschwindigkeit größer ~65km/h und unter 80km/h unterbrochen werden. Das Signal hat keinen Einfluss auf Zündzeitpunkt oder sonstige Funktionen der CDI, wie häufig von Händlern erzählt wird um die Leute vom unterbrechen abzuschrecken. Es dient lediglich dem Ermitteln der Fahrgeschwindigkeit und die offenen CDI`s haben daher auch keinen Eingang für den Reed-Kontakt, d.h.: der Steckplatz am Stecker ist unbelegt, (Ausnahme: 3RM-09 und 3RM-20) und funktionieren somit auch ohne vorhandenen Reedkontakt (auch: 3RM-09 und 3RM-20). Wird der Motor abgestellt, wird auch der Speicher der CDI gelöscht. Bleibt das Signal unterbrochen, ist bei einem Neustart des Motors kein Wert vorhanden und die CDI springt ins "Notprogramm".


Achtung: Beim Benutzen einer nicht entstörten Zündkerze (z.B. B9ES statt der entstörten BR9ES) kann es zu Problemen bei der oben beschriebenen Methode kommen. Der gespeicherte Wert kann durch die Funkstörungen gelöscht werden und die CDI springt dann dauernd ins Notprogrammm.